Stress macht dick. Aber wie?

Viel Stress bedeutet viele Kilos. Aber wie genau sieht die Gewichtszunahme durch Stress aus: Ernährt man sich etwa schlechter, wenn man unter Druck steht? Hat man vielleicht weniger Zeit pro Mahlzeit, und schlingt einfach irgendetwas in sich hinein? Vermutlich spielt das bei manchen Menschen eine Rolle. Aber jüngst hat ein Experiment ergeben: Selbst bei völlig gleicher Ernährung macht Stress dick. Schuld ist der Stoffwechsel.

Mäuse im Stresstest



      

Eine Gruppe von Forschern an der University of Minnesota veröffentlichte 2016 ein interessantes Versuchsergebnis. Die Biologen hatten männliche Mäuse unter Stress gesetzt, und die Aktivität verschiedener Gene der Tiere gemessen. Das Ergebnis: Im Gegensatz zu ihren entspannten Artgenossen veränderten die Stressmäuse – bei gleicher Futtermenge – ihren Zuckerhaushalt. Ihre Leber- und Muskelzellen reagierten deutlich weniger auf Insulin, nahmen also weniger Zucker auf. Die Fettzellen dagegen speicherten fröhlich weiter. Gleichzeitig bauten die Tiere stetig Muskelmasse ab. Zumindest bei Mäusen hängt die Gewichtszunahme durch Stress demnach nicht von der Ernährung ab. Außerdem bekamen die gestressten Mäuseriche teilweise Diabetes.

Gilt das auch für uns?

Sollte es bei uns Menschen einen ähnlichen Mechanismus geben, dann wäre damit erklärt, warum viele Leute trotz Diät partout nicht abnehmen: Sie machen sich zu viel Druck. Andererseits legt das Experiment aus Minnesota auch ein Gegenmittel nahe. Denn wird man den Stress los, wird auch der Stoffwechsel wieder normal. Wer den Verdacht hat, dass ihm Stress die Figur und die Gesundheit kaputt macht, könnte probehalber mal aufhören, sich zu wiegen und Kalorien zu zählen. Stattdessen gibt es Meditation, Yoga, eine Hängematte, lange Spaziergänge oder sonst ein Entspannungsprogramm. Wenn der Stress dann langsam weniger wird, ist die Gewichtszunahme durch Stress zu Ende.
Heißt das, man soll keine Diäten mehr machen? Vielleicht ja. Eine langsame, stressfreie Ernährungsumstellung ist nicht bloß angenehmer, sondern wirkt deutlich besser.

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