Jeder besitzt eine Krankenversicherung. Und jeder ist froh, wenn diese nicht zum Einsatz kommt. Das wissen auch die Krankenkassen und setzen deshalb bereits vor der Erkrankung an. Fast alle Träger belohnen ihre Kunden mit finanziellen Bonuszahlungen, wenn diese sportlich und gesund leben. Was dafür getan werden muss, verrät der Artikel.
Lange Zeit versuchten Krankenkassen sich gegenseitig mit immer besseren Leistungen zu überbieten. Von Krankentransporten bis hin zur Chefarzt-Behandlung wurde alles in Betracht gezogen, um die Kunden zu locken. Doch die Gesellschaft hat sich gewandelt und damit auch der Umgang mit Krankheiten und Verletzungen. Immer mehr Menschen treiben Sport oder ernähren sich bewusst. Die Zeiten des unreflektierten Umgangs mit dem Körper sind vorbei. Das erkennen auch die Krankenkassen und locken die Kunden mit neuen Methoden.
Bonuszahlung ist das Schlagwort, das heutzutage bei Krankenkassen im Fokus steht. Das Konzept dahinter ist denkbar einfach und schlüssig: Agiert ein Kunde im Alltag aktiv und gesund, wird er mit finanziellen Zahlungen oder Sachwerten belohnt. Die Krankenkasse erhält im Gegenzug ein Mitglied, das seltener auf die Versicherung zurückgreift und dieser bares Geld spart. Um die Bonuszahlungen zu erhalten, bedarf es noch nicht einmal großer Anstrengung.
Die Krankenkasse honoriert die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Fitnessstudio. Wer seinen Körper fit hält, darf sich über einen Bonus freuen. Doch es muss nicht immer nur Sport sein – das dürfte vor allem Sportmuffel freuen. Auch der regelmäßige Gang zur Krebsvorsorge oder eine professionelle Zahnreinigung erkennen die Krankenkassen an. Selbst das Ende der Passion Rauchen wird belohnt. Wer der Zigarette abschwört, lebt nicht nur gesünder, sondern erhält eine Prämie, die je nach Krankenkasse im dreistelligen Bereich liegen kann. Eine Untersuchung des Deutschen Finanz-Service Instituts aus dem Jahr 2014 ergab, dass mehr als 150 Millionen Euro an Bonusprämien ausgezahlt wurden. Eine enorme Summe, die zu einer gesünderen Gesellschaft und einem neuen Blick auf die Krankenkassen beiträgt.
Selbst Technikfans kommen auf ihre Kosten. Wer schön länger darüber nachdenkt, eine SmartWatch oder einen Fitness-Tracker zu erwerben, kann sich den Kauf von einigen Krankenkassen bezuschussen lassen. Dafür muss das Gerät nur in der Lage sein, die Vitaldaten des Körpers aufzuzeichnen.
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