Bekanntes Unkraut und vergessenes Gemüse: der Portulak

Obwohl den Portulak heute kaum noch jemand in der Küche verwendet, ist er in jedem Gemüsegarten und Balkonkasten gelegentlich zu sehen: als kleines Unkraut mit fleischigen Stielen und dicken Blättern. Er ist bei uns nicht eigentlich heimisch, aber wohl schon vor Kolumbus‘ Zeiten eingeführt worden. Lässt man ihn wachsen, macht er kleine gelbe Blüten. Früher war der Portulak als Wildgemüse und Heilpflanze sehr beliebt. Und was spricht dagegen, dass er sich diesen Platz wieder erobern sollte?

Aus dem Garten frisch in die Salatschüssel



      

Der Grund, warum man den Portulak heute nicht in den Supermärkten findet, ist wahrscheinlich seine kurze Haltbarkeit: Er lässt sich nur wenige Tage im Kühlschrank lagern, und weder trocknen noch einfrieren. Es gibt Rezepte zum Einlegen in Salz oder Essig, aber dabei geht viel vom Geschmack verloren. Portulak gehört direkt vom Garten in die Küche und gleich auf den Tisch.
Die Blätter und jungen Triebe sind roh essbar. Sie schmecken fast wie Kopfsalat, passen also genau wie dieser zur klassischen Vinaigrette und allen gängigen Salatdressings. Ältere Blätter sind ein wenig bitter, vor allem nach der Blüte. Sie können zum roten Pflücksalat oder zum Rucola mit in die Schüssel. Die Blütenknospen können wie Kapern benutzt werden.

Vitaminbombe mit Eisen und Omega-3-Fettsäuren

Zu 92% besteht der Portulak aus Wasser. Der Rest ist pure Gesundheit: eine Menge Vitamin C und K, etwas weniger A, B und E. Dazu die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Kalium, Eisen und Zink. Außerdem Omega-3-Fettsäuren, die in anderen Blattgemüsen kaum zu finden sind.
Die alten Ägypter verwendeten Portulak gegen Nierenleiden und Blasenschwäche, die Griechen bei Darmproblemen. Man sagt ihm außerdem blutreinigende und entgiftende Wirkung nach. Er soll bei Kopfschmerzen helfen, Sodbrennen lindern, und durch seinen hohen Gehalt an Vitamin K der Aderverkalkung vorbeugen.
Wenn also das nächste Mal ein Portulakpflänzchen im Gemüsegarten aufgeht, nicht ausjäten – aufessen!

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