Das bittere Ende: Sechs Lebensmittel, die gelegentlich giftig werden

Vom japanischen Kugelfisch haben wir alle schon gehört. Für einen Koch, der die Lizenz haben möchte, dieses giftige Tierchen zuzubereiten, ist die Abschlussprüfung ganz einfach: Er muss vor den Augen der Prüfer einen Kugelfisch kochen, und ihn dann selbst essen. Wenn er überlebt, bekommt er den Schein.
Hierzulande gibt es zwar kein ganz so riskantes Lebensmittel, aber ein paar haben wir durchaus, die gelegentlich giftig sind. Ich meine damit nicht diejenigen Pflanzen oder Pilze, die sich mit giftigen verwechseln lassen. Ich meine ganz gewöhnliche Nahrungsmittel, die Dich unter gewissen Umständen umbringen.

Zucchini und Kürbis



      

Wenn sie bitter sind. Geschehen in Baden-Württemberg: Eine Zucchini aus dem Garten der Schwägerin, mit anderem Gemüse zu einem Eintopf verkocht, brachte ein Ehepaar ins Krankenhaus. Der Mann verstarb. (focus.de) Woran? An einem Giftstoff namens Cucurbitacin, der in Zucchini und Kürbissen dann enthalten ist, wenn sie bitter schmecken. Aus den Sorten, die zum Verzehr angebaut werden, ist der Stoff herausgezüchtet, aber in selbst gezogenen Pflanzen kann es zur Rückkreuzung kommen. Vor allem, wenn Zierkürbisse im Nachbarbeet wachsen.

Gurken

An dem Ende, an dem die Blüte war, sind sie oft etwas bitter. Verantwortlich dafür ist ebenfalls Cucurbitacin. Das bittere Ende deshalb großzügig abschneiden.

Kartoffeln

Wenn sie Sonnenlicht abbekommen, produzieren sie zwei Stoffe, Chlorophyll und Solanin. Das eine macht sie grün, das andere giftig. Kochen hilft nicht, grün gewordene Kartoffeln gehören in den Müll.

Grüne Bohnen

Roh enthalten sie das hochgiftige Phasin, das erst beim Kochen unschädlich wird. Bereits eine Handvoll roher Gartenbohnen kann tödlich sein. Deshalb gut durchkochen.

Hühnerei

Abgesehen von den Salmonellen haben rohe Eier noch einen anderen hübsch schädlichen Effekt. Das Glykoprotein Avidin bindet im Darm nämlich Biotin – sowohl das aus der Nahrung als auch das, das die Darmbakterien herstellen – und macht es dem Körper unzugänglich. Die Folge: Biotinmangel. Die gute Nachricht: Um wirklich Mangelerscheinungen auszulösen, mussten Forscher einer Gruppe freiwilliger Probanden ganze 200g rohes Eiklar am Tag geben, und das drei Wochen lang.

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