Krav Maga – 3 Mythen und was dahinter steckt

„Krav Maga Training, mittwochs und freitags um 20 Uhr. Telefonnummer: …“ steht auf einem Zettel, der ganz unauffällig an einer Straßenlaterne hängt. Ich wollte schon immer ein bisschen Selbstverteidigung lernen, also habe ich mich angemeldet. Seitdem durfte ich schon einiges lernen. Vor allem, was hinter all den Gerüchten steckt, die sich um Krav Maga ranken.

1. Krav Maga ist die Kampfsportart des israelischen Geheimdienstes.



      

Fast. Tatsächlich kommt Krav Maga aus den 1940er Jahren. Der ungarische Jude Imi Lichtenfeld entwickelte ein Nahkampfsystem zur Selbstverteidigung. Anfangs unterrichtete er Juden, die Angst hatten, auf der Straße angegriffen zu werden. Später emigrierte Lichtenfeld nach Palästina und brachte sein System den Kämpfern der Hagana bei. Aus dieser Untergrund-Kampftruppe der jüdischen Einwanderer wurde später die israelische Armee. Krav Maga ist teil ihrer Nahkampfausbildung. Soweit stimmt das mit Israel. Allerdings ist Krav Maga keine Kampfsportart. Genauer gesagt, keine Sportart. Womit wir bei Punkt 2 wären:

2. Krav Maga ist eine der gefährlichsten Kampfsportarten.

Krav Maga ist keine Kampfsportart, denn es gibt keine Regeln. Alles ist erlaubt: Tiefschläge, Beißen, an den Haaren ziehen, Finger in die Augen stechen. Wegrennen. Im Training lernst Du, wann welche Verteidigung angemessen ist. Und wie man sich schnell weit genug losreißt, um davon zu laufen. Krav Maga ist reine Selbstverteidigung. Es gibt zwar Prüfungen und Gürtel wie in einer Kampfsportart, aber Wettbewerbe kann es nicht geben. Das wäre zu gefährlich. Einen einheitlichen Weltverband der Krav Maga Schulen gibt es auch nicht. Kommt vielleicht noch.

3. Im Krav Maga Training lernst Du geheimnisvolle Schwachpunkte am menschlichen Körper.

Ja und nein. Einen Spock-Griff lernst Du nicht, denn es gibt keinen. Aber beim Krav Maga geht es um effektive Selbstverteidigung. Da zielst Du auf die Schwachstellen des Gegners: Genitalien, Nase, Kinn Solarplexus, etc. Auf YouTube gibt es Videos, wo die Schwachpunkte in drei Kategorien eingeteilt sind (schmerzhaft, gefährlich, tödlich). Dergleichen Anatomiestunden habe ich im Training noch nicht erlebt. Ein paar Stellen, an denen Schläge mehr wehtun als an anderen, durfte ich aber schon lernen.

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