Was ist Polyfruktose?

Über das Wort Polyfruktose bist Du vielleicht auch schon gestolpert. Es steht in der Zutatenliste von z.B. fettarmem Frischkäse, und wer es dann googelt, der findet nicht viel. Polyfruktose hat nämlich keinen Wikipedia-Eintrag. Zumindest nicht unter diesem Namen. Wenn Du wissen willst, was Polyfruktose ist, dann musst Du nach einem bekannteren Wort suchen: Inulin.

Süß, fettig, kalorienfrei: Polyfruktose macht’s möglich.



      

Inulin ist eine lange Kette aus Fruchtzuckermolekülen, daher der zweite Name: Polyfruktose. Diese spezielle Zuckerkette kann glücklicherweise keines unserer Verdauungsenzyme aufspalten, deshalb ist Inulin, obwohl chemisch gesehen eigentlich reiner Zucker, für uns nur ein kalorienfreier Ballaststoff. Für unsere nützlichen Darmbakterien ist es eine willkommene präbiotische Mahlzeit. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Inulin das Risiko für Osteoporose senkt, und das für Dickdarmkrebs. Polyfruktose ist damit ein Lebensmittelzusatzstoff, der allem Anschein nach sogar gesund ist.
Reines Inulin ist ein weißes Pulver. Mit Wasser vermischt, ergibt es eine fettartige Masse. In Lebensmitteln erzeugt dieser Fettersatz eine cremige Konsistenz und macht ein angenehmeres Gefühl im Mund, besonders wenn zusätzlich noch Süßstoffe enthalten sind. Deshalb ist die weiße Masse als Zutat in so vielen Light-Produkten zu finden. Ohne die Polyfruktose wäre ein Frischkäse mit 0,2% Fett gar nicht möglich, geschweige denn ein fettfreier Joghurt.

Wo’s herkommt: Inulin in der Natur

Ihren gespeicherten Zucker statt zu Stärke zu Polyfruktose verketten, das machen vor allem die sogenannten Korbblütler: Zichorie, Topinambur, Löwenzahn, Schwarzwurzel, Artischocke. Zwar kein Korbblütler, aber auch ein Mitglied im Polyfruktose-Club, ist die Pastinake. Alle diese Lebensmittel haben damit einen präbiotischen Effekt auf die Darmflora. Selbige holt Energie heraus, vermehrt sich, stärkt das Immunsystem, pflegt und schützt den Darm – alles, was nützliche Darmbakterien eben machen, wenn Du sie richtig fütterst.
Seinen Namen hat das Inulin übrigens von der ersten Pflanze, in der es 1804 entdeckt wurde: Alant, auf botanisch: Inula helenium, auch ein Korbblütler.

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