Nicht nur die Chinesen können Punkte drücken. Das indische Ayurveda hat eine ganze Wissenschaft daraus gemacht, welche Körperstelle man bei welchem Leiden wie massiert. Das Wort „Marma“ bedeutet „empfindliche Stelle.“ Richtig behandelt, aktivieren sich an diesen Stellen die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Punkte massieren und Energien beeinflussen
Die traditionelle chinesische Medizin und das Ayurveda sind sich erstaunlich einig darüber, an welcher Körperstelle sich was bewirken lässt. Meistens sind es genau die Stellen, die man sich von selbst ganz instinktiv massiert, zum Beispiel die Schläfen bei Kopfschmerzen.
Beide Lehren haben ein System von Energiebahnen, das verschiedene Körperteile miteinander verbindet. Der Unterschied: Bei der Akupressur geht es um Punkte, bei der Marmatherapie um ganze Flächen. Diese sind schon mal wesentlich leichter zu finden. Gegen Kopfschmerzen gibt es in der chinesischen Akupressur zum Beispiel eine weitere Stelle, am Handgelenk unterhalb des kleinen Fingers, genannt „Tor der Götter.“ Das entsprechende indische Marma heißt Manibandha und umfasst das ganze Handgelenk. Du aktivierst es, indem Du es mit der anderen Hand locker umgreifst, und dann das ganze Gelenk zwischen den Fingern hin und her drehst. So massierst du die Energiepunkte, die dort sitzen, und löst Spannungen auf.
Marmatherapie zum selber lernen
Eine gute Einführung ist das Buch „Marmatherapie: Die heilende Kraft der Vitalpunktmassage aus dem Ayurveda*“ von Dr. Ernst Schrott. Hier ist von den Grundlagen bis zu den konkreten Punkten und ihren Wirkungen alles dargestellt. Marmas kombiniert mit Yoga gibt es als Lehrbuch „Die Steuerorgane der Marmas im Yoga – Ein Lehrbuch*“ von Heidrun Ruff.
Für die meisten Situationen gibt es mehr als ein Marma zur Auswahl. Welches für Dich am besten funktioniert, oder welche Kombination und Reihenfolge von mehreren, das kommt auf den Versuch an. Solltest Du schon Erfahrungen mit dem einen oder anderen Druckpunkt gesammelt haben, würde ich mich über ein Kommentar sehr freuen!
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